Die Wurzelkanalbehandlung: Ein Blick ins Innere Ihres Zahnes
Wurzelkanalbehandlung - der Name allein kann schon ein mulmiges Gefühl hervorrufen. Aber wie und warum entsteht überhaupt eine Wurzelentzündung und wie kann sie heutzutage erfolgreich behandelt werden, um den Zahn zu retten?
„Stellen Sie sich Ihren Zahn nicht als starres Gebilde vor, sondern als ein kleines Wunderwerk der Natur. Im Inneren, geschützt durch den harten Zahnschmelz und das Dentin, befindet sich die sogenannte Pulpa. Diese enthält Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe – das ‚Leben‘ Ihres Zahnes. Sie versorgt den Zahn und reagiert empfindlich auf äußere Reize“, erklärt didenta-Zahnärztin Dr. Rosi Lewandowski.
Eine Wurzelentzündung, auch Pulpitis genannt, entsteht, wenn Bakterien in diese empfindliche Pulpa eindringen. Die häufigsten Ursachen dafür sind:
- Tiefe Karies: Kariesbakterien fressen sich langsam durch den Zahnschmelz und das Dentin. Wenn sie tief genug vordringen, erreichen sie die Pulpa und verursachen dort eine Entzündung.
- Zahntrauma: Ein Schlag auf den Zahn, ein Sturz oder ein Unfall können dazu führen, dass die Pulpa geschädigt wird, auch wenn der Zahn äußerlich intakt erscheint. Risse im Zahn können ebenfalls Eintrittspforten für Bakterien sein.
- Wiederholte zahnärztliche Eingriffe: Mehrfache Behandlungen am selben Zahn können die Pulpa reizen und in seltenen Fällen zu einer Entzündung führen.
- Parodontitis (Zahnbettentzündung): In fortgeschrittenen Fällen kann eine schwere Zahnfleischentzündung bis zur Wurzelspitze vordringen und dort eine Entzündung der Pulpa verursachen.
Die Symptome einer Wurzelentzündung können vielfältig sein und von leichten Beschwerden bis zu unerträglichen Schmerzen reichen:
- Anhaltende, pochende Schmerzen
- Empfindlichkeit auf heiße oder kalte Speisen und Getränke, die lange anhält
- Schmerzen beim Kauen oder Berühren des Zahnes
- Schwellungen im Bereich des betroffenen Zahnes
- Verfärbung des Zahnes (grau-schwärzlich)
- Im schlimmsten Fall: ein Abszess mit Eiterbildung
Wie wird eine Wurzelentzündung behandelt?
Wenn eine Wurzelentzündung diagnostiziert wird, ist eine Wurzelkanalbehandlung oft die einzige Möglichkeit, den Zahn zu erhalten. Das Ziel der Behandlung ist es, die entzündete oder abgestorbene Pulpa zu entfernen, das Wurzelkanalsystem gründlich zu reinigen und zu desinfizieren und anschließend bakteriendicht zu verschließen.
Der Ablauf einer Wurzelkanalbehandlung lässt sich grob in folgende Schritte unterteilen:
- Diagnose und Betäubung: Zuerst wird der betroffene Zahn gründlich untersucht, oft mit Hilfe von Röntgenbildern, um das Ausmaß der Entzündung und die Anatomie der Wurzelkanäle zu beurteilen. Anschließend wird der Bereich lokal betäubt, sodass Sie während des Eingriffs keine Schmerzen verspüren.
- Zugang schaffen: Um an die Pulpa zu gelangen, wird ein kleiner Zugang durch die Zahnkrone geschaffen.
- Reinigung und Formung: Mit feinen, hochflexiblen Instrumenten (Feilen) werden die Wurzelkanäle sorgfältig von entzündetem Gewebe und Bakterien befreit. Dabei werden die Kanäle auch geformt, um eine optimale Füllung zu ermöglichen. Zwischen den Arbeitsschritten werden die Kanäle immer wieder mit speziellen Desinfektionslösungen gespült.
- Desinfektion: Moderne Desinfektionsverfahren, oft in Kombination mit Laser oder Ultraschall, helfen dabei, auch die feinsten Seitenkanäle zu erreichen und von Bakterien zu befreien.
- Füllung der Kanäle: Sobald die Kanäle sauber und trocken sind, werden sie mit einem biokompatiblen Material bakteriendicht gefüllt. Dies verhindert ein erneutes Eindringen von Bakterien.
- Restaurierung des Zahnes: Nach der Wurzelkanalbehandlung ist der Zahn oft geschwächt. Um ihn zu schützen und seine Funktion wiederherzustellen, wird er abschließend mit einer Füllung, einer Krone oder einem Inlay versorgt. Dies ist ein entscheidender Schritt für den langfristigen Erfolg der Behandlung.
Moderne Wurzelkanalbehandlung – Weniger Angst, mehr Erfolg
„Dank moderner Techniken und Instrumente ist die Wurzelkanalbehandlung heutzutage wesentlich effektiver und komfortabler als noch vor einigen Jahren. Mit Lupenbrillen oder einem Dentalmikroskop können wir die feinen Strukturen des Wurzelkanalsystems präzise erkennen und behandeln. Zudem ermöglichen uns flexible Instrumente die Bearbeitung auch komplexer Kanalverläufe“, weiß Dr. Lewandowski.
Unser oberstes Ziel bei didenta ist es immer, natürliche Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Eine erfolgreich durchgeführte Wurzelkanalbehandlung ist ein wichtiger Schritt, um einen entzündeten Zahn vor der Extraktion zu bewahren. Das erspart unseren Patientinnen und Patienten nicht nur den Verlust des Zahnes, sondern auch aufwändigere und teurere Folgebehandlungen wie Implantate oder Brücken.
Wenn Sie Schmerzen oder Bedenken bezüglich Ihrer Zähne haben, zögern Sie nicht, unser Praxisteam in Düsseldorf anzusprechen. Wir sind hier, um Ihnen zu helfen und Ihre Fragen zu beantworten.
Die Wurzelkanalbehandlung: Ein Blick ins Innere Ihres Zahnes