Kauen und das Sprechen – für diese Aufgaben ist das „Craniomandibuläre System“ zuständig. Es besteht aus dem Ober- und Unterkiefer, der Kaumuskulatur und den Kiefergelenken. Läuft das System nicht fehlerfrei, so liegt eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) vor. Damit ist eine Störung im Bereich zwischen Schädel (Cranium) und Kiefer (Mandibula) gemeint sowie alle Beschwerden, die darauf zurückgeführt werden können.
Können Schulter- und Nackenschmerzen vom Kiefer kommen? „Ja, das kann durchaus die Ursache sein, das sehen wir häufig bei unseren Patienten. Unsere Nackenmuskeln sind während des Kauens permanent beteiligt, der Kauapparat ist über Muskeln und Nerven eng mit dem Kopf, der Wirbelsäule und dem Gehirn verknüpft. Funktionsstörungen im Kausystem können deshalb Probleme in anderen Bereichen des Organismus verursachen und umgekehrt. Und die Symptome gehen bei der CMD nicht selten sogar über den Bereich von Kiefer und Kopf hinaus“, weiß didenta-Zahnärztin Dr. Heike Fischer. Über die Nackenmuskeln wird die beim Kauen erzeugte Kraft auf die Halswirbelsäule übertragen. Beim Kauen wirken gewaltige Kräfte, unser großer Kaumuskel ist der kräftigste Muskel im Körper.
Damit Ober- und Unterkiefer passgenau übereinander liegen, wird die Kaumuskulatur vom Körper exakt ausgerichtet. Passt bei der Kaumuskulatur etwas nicht, setzt sich diese Schiefstellung in der Halswirbelsäule fort. Dadurch, dass der Kiefer nicht richtig „im Lot“ ist, gerät der gesamte Körper in ein Ungleichgewicht. Kommt es nun aufgrund der Bissstörung zu einem Schiefstand, wird zunächst über Nacken-, Schulter-, und Rückenmuskulatur so ausgeglichen, dass ein Gleichgewicht erzeugt wird.
„Bezahlt“ wird dieses Gleichgewicht aber mit Verspannungen in Rücken- und Nackenmuskulatur. „Genau das ist dann bei CMD-Patientinnen und Patienten das Problem: Der Ausgleich gelingt nicht richtig, Verspannungen, Schmerzen in Schulter und Nacken sind die Auswirkungen dieser Craniomandibulären Dysfunktion (CMD)“, so Dr. Heike Fischer.
Solche funktionellen Probleme können durch einen Unfall, aber auch durch Stress, Bewegungsmangel oder einseitige und falsche Haltungen und Bewegungen verursacht werden, z.B. durch einseitige Übungen im Fitnessstudio. Bei den meisten CMD-Patienten sind Kopf- und Nackenschmerzen das Hauptsymptom. In der Praxis berichten die Betroffenen vor allem davon, dass sich keine „klassische“ Erklärung für ihre Schmerzen finden lässt und herkömmliche Behandlungen lange Zeit wirkungslos geblieben sind.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann sollten Sie zu uns in die Praxis kommen und sich untersuchen lassen. Denn je eher die Ursachen bekämpft werden, desto besser stehen die Heilungschancen für eine CMD-Störung.